Die Sieben Todsünden
„Stillleben: Die Sieben Todsünden“
Hochmut, Geiz, Völlerei, Neid, Lust, Trägheit und
Zorn – immer wieder haben Künstler sich den „Sieben
Todsünden“ gewidmet. In seiner neuen Werkgruppe hat
sich der Künstler Erwin Geiss in sorgfältig inszenierten
Stillleben mit dieser Thematik auseinandergesetzt. Seine
Fotografien greifen Gestaltungsmuster des siebzehnten
Jahrhunderts auf und übertragen sie – oftmals durchaus
mit augenzwinkernder Ironie – in unsere Gegenwart.
Von der Selfie-Manie über die Schäppchenjäger-Mentalität
zu „All-You-Can-Eat“ finden sich viele Beispiele,
wie Verhaltensweisen heute gesellschaftlich etabliert
wurden, die durchaus eine Nähe zu den früheren „Todsünden“
zeigen.
Die Arbeiten hinterfragen damit den Wertewandel in
unserer Gesellschaft.
Über die persönliche Erfahrung mit den häufig dem
Alltag entnommenen Gegenständen wird Nähe erzeugt,
während andererseits durch den artifiziellen Charakter
der Inszenierung gleichzeitig Distanz ermöglicht wird.
Veränderung und Wandel sind auch die Leitthemen
vieler weiterer in der Ausstellung gezeigter Werke
Stillleben stehen nur scheinbar still. Immer enthalten sie
Ungleichgewichte, verweisen auf ein „davor“ und antizipieren
ein „danach“.
In der Ausstellung werden auch weitere Foto-Arbeiten
aus den Jahren 2011 – 2017 gezeigt.